Moskau Sehenswürdigkeiten

Moskau Reisebericht: Follow the Moskva

Moskau ist gigantisch. Eine Metropole, wie ich sie bis dahin nicht erlebt habe. Moskau versprüht Macht, doch manches in der russischen Hauptstadt wirkte auf mich auch etwas aufgesetzt. Mit mindestens einer Ausnahme. Ein Moskau-Reisebericht zwischen Euphorie und Ernüchterung. Geschrieben von Marc.

Ankunft in Moskau

Es musste ja so kommen. Gestern bin ich bei über 30 Grad in ↠ Thessaloníki abgeflogen. Für Moskau sind heute gerade einmal acht Grad angekündigt. Und das Ende Mai! Meine einzige Jeans im Gepäck hatte schon ein Loch im Schritt, als ich mit John zuvor nach ↠ Malta und ↠ Albanien aufbrach. Inzwischen ist sie – im wahrsten Sinne des Wortes – untragbar. Meine Premiere auf dem Roten Platz wird ein kühles Rendez-vous. Mit kurzer Hose und Sportsocken bei Nieselregen und Novemberwetter.

Das erste Mal auf einem der berühmtesten Plätze der Welt hatte ich mir erhaben vorgestellt. Zum ersten Mal die roten Türme der Basilius-Kathedrale sehen, zum ersten Mal an der Schlange vor dem Lenin-Mausoleum vorbeilaufen, zum ersten Mal die Mauern des Kreml erblicken. Respekteinflößend. Gleich ist es ist so weit: Strastwuitje!”

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Kleine Kirche im Sarjadje-Park in unmittelbarer Nähe zum Roten Platz.
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Blick auf den Moskauer Kreml mit Borowizki-Turm, Rüstkammer, Wasserzug-Turm, Großem Kremlpalast und Glockenturm (v.l.n.r.).

Enge auf dem Roten Platz

Enttäuschung. Der Rote Platz ist abgeriegelt, alle Besuchenden passieren zunächst einen Sicherheitscheck, um auf den Krasnaja ploščad zu gelangen. Als ich durch die Schleuse gehe, ist von freier Sicht keine Spur. Stattdessen stehen Buden dicht an dicht. Ich wollte die Weite spüren und gleichzeitig von Sehenswürdigkeiten erschlagen werden. Doch nun fühle ich mich eingeengt. Alexanderplatz-Vibes.

Moskau ist riesig, auf den ersten Blick kaum greifbar und selbst mit vier Tagen oder mehr im Gepäck irgendwie erdrückend. Selbst wenn es mir nach dem ersten Mal auf dem Roten Platz überraschend leicht fällt, viel zu entdecken – ob zu Fuß oder mit der Metro. Noch am ersten Tag besuche ich das Warenhaus GUM, das Staatliche Historische Museum, schlendere an der Moskwa entlang zur Christ-Erlöser-Kathedrale, laufe weiter zum Kiewer Bahnhof, erstarre im Siegespark und besuche am Abend das obligatorische georgische Restaurant. Moskau, so viel steht fest, lässt derart viele Eindrücke auf mich einprasseln, dass ich mich danach sehne, sie einen Moment lang verarbeiten zu können.

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Kurz mal ein Stückchen blauer Himmel: Die Basilius-Kathedrale ist eines der Wahrzeichen Moskaus.
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Auf dem Nikolausturm des Kremls am Roten Platz thront noch immer ein roter Sowjet-Stern.

Follow the Moskva

Tag zwei in Moskau. Und es musste ja so kommen. Wieso habe ich mir noch gleich eine lange Hose gekauft und mich dafür in einer Handvoll Malls herumgequält? 25 Grad, morgen soll das Thermometer plötzlich an der 30-Grad-Marke kratzen. Kurze Hose und Sportsocken, heute das optimale Outfit. Für Moskau an einem Sommertag allemal: Die Hipster:innen-Quote ist hoch. Auf gefühlt jedem zweiten Screen in der Metro sehe ich rote Instagram-Herzen aufpoppen. Moskau ist bislang auch die westlichste Stadt im Osten, die ich besucht habe. Auch wenn das natürlich nicht alleine an der Instagram-Nutzung liegt.

“Endlich mal!”, denke ich mir, nach mancher fast schon provinziell anmutenden Großstadt, die wir in den vergangenen Jahren im Osten Europas besuchten. Und so möchte die Sehenswürdigkeiten einmal Sehenswürdigkeiten lassen, um die Atmosphäre im sommerlichen Moskau aufzuschnappen. Ich frage mich, was ich heute wohl in Berlin machen würde. Mit Freund:innen im Park chillen wahrscheinlich. I follow the Moskva – down to Gorki Park.

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Auf der Fußgängerbrücke zum Gorki-Park, im Hintergrund Krim-Brücke und Christ-Erlöser-Kathedrale.
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Gegenüber vom Gorki-Park versprüht das wuchtige Russische Verteidigungsministerium Stärke.

Down to Gorki Park

Vom ↠ Arbat aus, einer der berühmtesten, wohl leider aber auch touristischsten Straßen Russlands, deren Konzept sich mir nicht wirklich erschließt, spaziere ich in Richtung Park Kultury. Von hier aus sind es nur noch gut 200 Meter zur Krim-Brücke, auf der ich die Moskwa von West nacht Ost in Richtung Gorki-Park überquere.

Der Gorki-Park am rechten Ufer wurde 1928 eingeweiht und zuletzt 2011 völlig neu gestaltet, hat mit der Scorpions-Version also nicht mehr viel gemein. Aus einem etwas in die Jahre gekommenen Vergnügungspark entwickelte sich eine wahrhaft grüne Lunge inmitten der Stadt. Ein Park, der sich seinem Namen redlich verdient, obendrein eingebettet zwischen einer weiteren Grünanlage im Norden und den Sperlingsbergen im Süden, die sich bis zu 70 Meter über der Moskwa erheben.

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Die Krim-Brücke am Gorki-Park war im Frühling 2018 mit WM-Fahnen geschmückt.
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Im Süden des Gorki-Parks schließt sich eine weitere Grünanlage an, die hinter der Nowoandrejewski-Brücke in die Sperlingsberge übergeht.

Listening to the wind of change

Als ich die ersten Schritte im Gorki-Park setze, zeigt sich Moskau von einer mir bis dahin unbekannten Seite. Bislang war ich schwer begeistert von der russischen Kapitale, doch vieles wirkte auch mich etwas aufgesetzt. Das gilt zum Beispiel für die beiden ehemaligen Fabrikgelände Roter Oktober und Artplay. Laut geläufiger Reiseliteratur sind beide alternative Hochburgen samt Cafés, Streetfood und Coworking-Spaces, doch wirkten sie auf mich wenig authentisch. Vielleicht ist ihre beste Zeit vorbei, vielleicht wollte Moskau hier aber auch etwas zu westlich wirken.

Im Gorki-Park ist das anders. Es klingt kitschig und naiv, doch mit den Scorpions im Ohr hörte ich den “Wind of Change” an der Moskwa tatsächlich wehen. Keine gestressten Business-Menschen, vergleichsweise wenige Tourist:innen, dafür Familien, Pärchen und junge Leute mit ansteckendem Strahlen im Gesicht. Die meisten schlendern gemächlich auf zwei Beinen am Ufer entlang, andere sausen auf Inline-Skates von A nach B. Weiter südlich gibt es gar rege besuchte Tanzflächen. Ich amüsiere mich köstlich beim Anblick eines ungleichen Paares: sie klein, zierlich und adrett gekleidet, er groß, bullig und irgendwas zwischen Rocker und Pirat. Auch das ist Moskau.

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Frühsommerliches Flanieren im nördlichen Eingangsbereich zum Gorki-Park.
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Künstlich angelegte Teichlandschaft in der Nähe des Rosengartens im Gorki-Park.

Ein Abend im Gorki-Park

Die Sonne steht bereits tiefer, als ich mich an der Andrejewski-Brücke auf eine Mauer am Ufer setze, unter der sich – nennen wir sie – die “Moskauer Jugend” tummelt. Sonnenbrillen, schwarze Kleidung, Sportsocken. Die russische Generation Instagram auf nur ein paar Quardratmetern. Auf den Bögen der Puschkinski-Fußgängerbrücke tänzeln etwas schwindelerregend die noch etwas Jüngeren, das Smartphone ebenso zum Selfie gezückt. Es sieht für mich irgendwie verboten aus, zumal in Russland. Doch ich bin auch nach Moskau gereist, um mich mich meinen Vorteilen zu konfrontieren.

Ein paar davon schienen sich zuvor bereits zu manifestieren: Die Russ:innen machen es schwer, mit ihnen in Austausch zu kommen, fehlende Russischkenntnisse meinerseits hin oder her. Die ungezwungene Stimmung hier am Ufer jedoch macht es mir leichter, irgendwie dazuzugehören. Meine Cola habe ich mit etwas “Erquickendem” angereichert, und bin damit nicht der einzige. In einer kleinen Sozialstudie analysiere ich die vielen Wege, trotz Verbots in der Öffentlichkeit Alkoholisches zu trinken. Braune Papiertüten, Thermoskannen, umgefüllte Flaschen. Moskau rebelliert. Zumindest ein bisschen. Und wird mir so zum ersten Mal richtig sympathisch.

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Zum Sonnenuntergang herrscht reges Treiben auf der Puschkinski-Fußgängerbrücke.
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Abendstimmung am Moskwa-Ufer im Gorki-Park.

In Kürze: Mein 1 THING TO DO für Moskau

Was? Einen chilligen Abend im Moskauer Gorki-Park zu verbringen.
Wo? Die für mich praktischste Metrostation war in der Regel Oktjabrskaja (Linien 1 und 6), die Station Park Kultury auf der gegenüberliegenden Uferseite (Linien 1 und 5) liegt aber noch ein wenig näher. 
Wie viel?
Bis auf ein paar Snacks und das besagte “Erquickende” völlig kostenlos.
Warum? 
Um Moskau von einer authentischeren Seite als rund um die gängigen Sehenswürdigkeiten von Rotem Platz bis Rotem Oktober kennenzulernen.

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Vor der Westspitze der Moskwa-Insel Bolotni würdigt eine 96 Meter hohe Statue den russischen Zaren Peter I.
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Auch zum Sonnenuntergang befahren einige Ausflugsschiffe die Moskwa, wie hier an der Krim-Brücke.

Moskau Reisebericht: Sehenswürdigkeiten in der Übersicht

Im obigen Moskau-Reisebericht wollte ich nicht ins Kleinklein verfallen, weshalb nun erst eine Übersicht der von mir besuchten Sehenswürdigkeiten folgt. Zur Orientierung findest du alle Moskau-Sehenswürdigkeiten auch hier auf der Karte, sortiert nach Tag 1 (schwarz), Tag 2 (blau) sowie Tag 3 und 4 (rot).

Markiert habe ich außerdem die beiden Orte, an denen ich übernachtet habe. Sowohl Roter Oktober als auch Rotes Tor eignen sich gut als Ausgangspunkt für Erkundungen, wobei Letzteres besser mit der Metro erreichbar ist (Linie 1, Station Krasnje Worota).

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Moskau Sehenswürdigkeiten: Tag 1

Warenhaus GUM

Das ↠ Glawny Uniwersalny Magasin ist Moskaus berühmtestes Kaufhaus, erbaut zwischen 1890 und 1893, gelegen direkt am Roten Platz. Es umfasst 200 Läden, die sich auf drei Etagen drei Passagen aufteilen. Für mich stand das Shoppen nicht im Vordergrund, sondern mehr das pure Schlendern. Für den kleineren Geldbeutel ist das Haus ohnehin nicht gemacht.

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Staatliches Historisches Museum

Ebenfalls am Roten Platz gelegen, verspricht das ↠ Staatliche Historische Museum eine Reise durch die russische Geschichte. Für nicht-russische Tourist:innen gilt das weniger: Englische Informationen sind Mangelware und beschränken sich überwiegend auf die Architektur der einzelnen Ausstellungsräume, die zumeist die jeweilige Epoche widerspiegeln. Die Zeitreise endet mit dem Niedergang des Russischen Zarenreichs. Also leider genau dann, als es für mich wirklich spannend geworden wäre.

Christ-Erlöser-Kathedrale

Die bedeutendste Kirche der Russisch-Orthodoxen Kirche wurde erst zwischen 1995 und 2000 wiederaufgebaut, nachdem sie unter Stalin zerstört wurde. Unweit des Kremls gelegen, scharen sich hier die Touristen, Lautsprecher rufen zur Bootsfahrt auf der Moskwa auf. Aufgrund ihrer zentralen Lage bin ich etliche Male an ihr vorbeigelaufen. Irgendwann hatte ich genug und nutzte die Metro, um sie nicht noch einmal sehen zu müssen.

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Sieben Schwestern

Die ↠ Sieben Schwestern stehen für sieben monumentale Zuckerbäcker-Bauten. Sie sind Symbol des geplanten und zum Teil auch umgesetzten Umbau Moskaus, der nach dem rasanten Bevölkerungswachstum Moskaus vor dem Zweiten Weltkrieg nötig wurde. Alle sieben “Stalin-Hochhäuser” konnte ich nicht aus nächster Nähe bewundern, jedoch gehören sie zweifelsohne zu den imposantesten, aber auch bedrückendsten architektonischen Leckerbissen der Stadt. Im Bild zu sehen: das russische Außenministerium beim Kiewer Bahnhof.

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Park Pobedy (Siegespark)

Der Siegespark nahe der gleichnamigen Metrostation wurde 1995 zum 50. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Deutschland angelegt. Auf dem Weg zum 142 Meter hohen Obelisken durchlief ich symbolisch die vier Jahre des “Großen Vaterländischen Krieges”, an den Seiten erinnern Skulpturen an einzelne Schlachten. Der Weg bis zum Obelisken und der dahinter lodernden Ewigen Flamme läuft sich als Deutscher besonders schwermütig.

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Moskau Sehenswürdigkeiten: Tag 2

Moskauer Kreml

Ich bin wohl nicht der einzige, der im Kassenbereich des ↠ Moskauer Kremls schon mal eine halbe Stunde lang an der falschen Schlange anstand. Etwas unübersichtlich geht es ja schon zu. Du brauchst nicht einfach nur eine Eintrittskarte, sondern musst dich entscheiden: Möchtest du die Rüstkammer (“Armoury Chamber”), den Glockenturm (“Iwan the Great Bell Tower”) oder den Kathedralenplatz (“Cathedral Complex”) besichtigen? Für alle gibt es eigene Kassen. Mit dem Ticket für den Cathedral Complex erreichte ich mein Ziel, einmal den Kreml zu betreten und seine Zwiebeltürmchen zu bewundern. Du wirst die Reise aber auch ohne überleben.

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Roter Oktober

Das ↠ Fabrikgelände, gelegen auf der Bolotni-Insel inmitten der Moskwa, war bis 2007 Produktionsstätte des gleichnamigen Schokoladenherstellers. Heute zeigt sich Moskau hier von seiner zukunftsgewandten, für manche hippen Seite, auch wenn mir das Ganze irgendwie aufgesetzt vorkam. Streetart-Fans kommen hier auf ihre Kosten, am Wochenende steigen Partys, es gibt Boutiquen, Restaurants, Galerien. Klingt wie tausendmal gehört, und das ist es irgendwie auch.

Sanduny-Bäder

Die ↠ Sanduny ist Russlands wohl bekannteste und vielleicht auch teuerste Banja. Für etwa dreißig Euro in der zweiten Klasse lernte ich zwei Stunden lang die russische Art des Saunierens kennen (Stand: Juni 2018). Die anderen Männer – es herrscht strikte Geschlechtertrennung – erfreuten sich in der Sauna besonders daran, wie sie sich selbst oder andere mit Eichenruten auspeitschten. Ich beließ es beim Zuschauen. Die Luftfeuchtigkeit in der Banja ist übrigens deutlich höher als etwa in einer Finnischen Sauna. Kann heiß werden.

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Patriarchenteiche

Das wohlhabend wirkende Stadtviertel rund um die Patriarchenteiche, die eigentlich nur ein einzelner viereckiger “Teich” sind, ist für mich das Prenzlauer Berg Moskaus. Wenn auch mit deutlich weniger Flair. Ein paar Cafés legen immerhin schon Kissen auf die Fensterbänke, Chia und Quinoa sind keine Fremdwörter, der Teich selbst ist beliebtes Ziel für Fahrten mit dem Kinderwagen. Bei meinem nächsten Besuch in Moskau werde ich meine Reise genau hier fortsetzen. Hat Potenzial.

Moskau-Sehenswürdigkeiten: Tag 3 und 4

Komsomolskaja-Platz

Wenn du mit den Russischen Eisenbahnen weiter nach Sankt Petersburg oder mit der ↠ Transsibirischen Eisenbahn gen Osten reist, ist der Komsomolskaja-Platz Ausgangspunkt für deine nächsten Abenteuer. Eingebettet von Leningrader, Kasaner und Jaroslawler Bahnhof, herrscht hier zu jeder Tageszeit hektisches Treiben. Bei mir dauerte es ein paar Besuche, um mich wirklich zurechtzufinden (und dann auch wieder doch nicht). Die gleichnamige Metrostation ist Moskaus wohl schönste, ein Selfie-Spot am Bahnsteig (!) spricht Bände.

ArtPlay Design Center

Einst Fabrikgelände (diesmal Tee), heute Boutiquen, Cafés, Galerien, bla, bla, bla. Dasselbe Spiel wie am Roten Oktober, nur nicht ganz so zentral gelegen und noch etwas kunterbunter. Viele Streetart-Motive, Floh- und Designmärkte, bla, bla, bla. Du merkst schon: Irgendwie cool, für mich aber auch wieder etwas künstlich. Doch vielleicht tue ich ↠ ArtPlay (und Rotem Oktober) Unrecht. Beim nächsten Mal besuche ich vielleicht eine der zahlreichen Veranstaltungen.

Ehemaliges ZiL-Gelände

Noch ein Fabrikgelände, nur ist hier Stand Juni 2018 längst nichts Neues entstanden. Streng genommen handelt es sich dabei nicht um eine wirkliche Sehenswürdigkeit, sondern gewissermaßen um eine Sehensunwürdigkeit. Bis zu seiner Auflösung im Jahr 2013 wurden hier Kraftfahrzeuge produziert, früher auch Kühlschränke und Fahrräder. Die meisten Stätten wurden in der Zwischenzeit abgerissen, auf knapp fünf Quadratkilometern (!) entsteht nun ein ↠ neues Stadtviertel. Für mich vor allem als Relikt der Sowjetunion interessant, solange davon noch etwas übrig ist.

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Moscow City

Einen gigantischen Schritt weiter ist das Stadtviertel Moskau City, circa fünf Kilometer westlich des Kremls in der Nähe des Kiewer Bahnhofs gelegen. Hier wachsen mehrere Wolkenkratzer in die Höhe, die man so in Moskau vielleicht nicht erwartet hätte. Mit Federazija Wostok, Oko Tower 1 und Mercury City Tower stehen hier die derzeit drei höchsten Gebäude Europas.

Nationalpark Lossiny Ostrow

Die sogenannte Elchinsel ist Moskaus größtes zusammenhängendes Waldgebiet, wobei Elche fast ausschließlich im besonders geschützten Bereich außerhalb der Stadtgrenzen leben. Der Nationalpark ist über die Metrostationen Rokossowski-Boulevard und Schjolkowskaja einigermaßen gut angebunden. Wegen seiner Weitläufigkeit empfehle ich allerdings eine Erkundung per Fahrrad. Auf zwei Beinen kam ich über einen klassischen Waldspaziergang nicht hinaus. Fast noch interessanter fand ich deshalb die Gegend um den Goljanowski-Teich: sozialistischer Städtebau wie aus dem Lehrbuch.

Moskau Reisebericht: Das Video zum Artikel

Die russische Hauptstadt nimmt auch einen beträchtlichen Teil des Videos zu meiner vierwöchigen Reise durch Russland ein. Darin erhältst du übrigens auch einen kurzen Einblick in die Tanzkünste des weiter oben beschriebenen ungleichen Tanzpaares im Gorki-Park. Viel Spaß – und besser nicht nachmachen!

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Die schönste Stadt, die ich in Russland besucht habe, war Moskau leider nicht. Die imposanteste sicherlich, aber eben nicht die schönste. Meine Favoritin liegt weiter westlich: Das ehemalige Leningrad brachte mich gar dazu, auf dem Palastplatz ein paar Tränen zu verdrücken. Warum, das verrate ich dir in meinem ↠ Sankt-Petersburg-Reisebericht. Dich verschlägt es anschließend noch ein Stück weiter nach Osten? Die volle Ladung Rossija findest du in meinem ↠ Russland-Reisebericht, der einen ersten Überblick verschafft.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

Moskau Reisebericht Sehenswürdigkeiten

Veröffentlicht oder inhaltlich überarbeitet am:


4 Antworten zu “Moskau Reisebericht: Follow the Moskva”

  1. Hey Jungs, ich bin gerade in Moskau und habe mich an eurem Reisebericht orientiert!
    Ich hatte zwei extrem spannende und aufregende Tage… und ganz ganz viele besondere Eindrücke gewonnen. Ihr habt echt nen guten Job gemacht! Danke dafür.
    Jetzt geht’s gleich mit dem Nachtzug nach Sankt Petersburg!

    • Danke dir! Das freut uns zu lesen. Wir sind gespannt, ob dir Sankt Petersburg auch noch etwas besser gefällt. Liebe Grüße und gute Reise! ☺️

    • Dankeschön, Alexander! Wir wünschen dir eine erlebnisreiche Zeit in Moskau. 🙂

      Liebe Grüße
      John & Marc

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