Auf zwei Balkan-Trips bereisten wir die Region je einmal von Nord nach Süd und einmal von Ost nach West. Auf dieser Seite geben wir einen Überblick auf unsere Balkan-Trips von Krakau nach Thessaloníki sowie von Kiew nach Kotor – und verraten, wie wir vor Ort jeweils von A nach B gelangten. Geschrieben von John & Marc.
Einstieg: Unsere Balkan-Trips auf einer Karte
Balkan-Trip #1: Von Krakau nach Thessaloníki
Unser erster Balkan-Trip war gleichzeitig unsere erste Begegnung mit dem Balkan überhaupt – und Auftakt einer noch lange nicht beendeten Folge von Reisen in die Region.
Polen: Von Krakau in die Hohe Tatra
Streng genommen startete unser erster Balkan-Trip gar nicht auf dem Balkan. Mit dem Flugzeug ging es zunächst ins polnische ↠ Krakau und von dort im Bus weiter nach Zakopane am Fuße der ↠ Hohen Tatra. Das kleinste Hochgebirge der Welt überquerten wir mit Sack und Pack auf zwei Beinen über den Rysy.
Tipp: Um nach Krakau gelangen, kannst du ab Berlin und Wien mittlerweile auch gute Nachtzugverbindungen nutzen. Vom Krakauer Hauptbahnhof starten auch am frühen Morgen schon Busse nach Zakopane, sodass du im Prinzip schon am Tag deiner Ankunft eine erste kleinere Wanderung in der Hohen Tatra angehen kannst.
Ungarn: Vom Rysy nach Budapest
Nach einer Übernachtung in einer Berghütte am Rysy wanderten wir hinab ins slowakische Štrbské Pleso, von wo aus wir mit dem Zug über Poprad und ↠ Košice weiter nach ↠ Budapest reisten. Die ungarische Hauptstadt ist Knotenpunkt für Bahnreisen in Richtung Südosteuropa und kann getrost als Tor zum Balkan gelten. Auf dieser Reise nutzten wir den ↠ Nachtzug nach Belgrad. Du kannst jedoch beispielsweise auch weiter von Budapest nach Rumänien reisen.
Serbien: Mit dem Nachtzug nach Belgrad
Auf beiden Balkan-Trips machten wir in Serbien Station, beließen es jedoch jeweils bei Erkundungen in ↠ Belgrad. Das liegt auch daran, dass uns die serbische Kapitale bislang von allen Balkan-Städten am meisten überzeugt hat. Praktischerweise gelangst du von Belgrad aus natürlich auch gut in andere Regionen Serbiens sowie in die größeren Städte der Nachbarländer. Für uns hieß das auf unserem ersten Balkan-Trip: auf nach Sofia – abermals im Nachtzug.
Bulgarien: Sofia und Witoscha-Gebirge
Die bulgarische Hauptstadt ↠ Sofia steht für uns im Schatten von Belgrad – übrigens auch nach einem zweiten Aufenthalt abseits unseres ersten Balkan-Trips. Von allen Balkan-Kapitalen liegt Sofia dafür am praktischsten, um zu Wanderungen in der Umgebung aufzubrechen – und zwar im Hochgebirge! Direkt vor den Toren der Stadt liegt das ↠ Witoscha-Gebirge – erreichbar per Seilbahn. Ins Rila- oder ins Piringebirge südlich von Sofia gelangst du innerhalb von drei bis vier Stunden mit dem Bus.
Tipp: Da wir auf diesem Balkan-Trip nur kurz in Bulgarien Station machten, brachen wir 2021 erneut in die Balkanrepublik auf. Über Budapest und Craiova (Rumänien) reisten wir mit dem Zug nach Widin im Nordwesten Bulgariens und schlugen uns von dort aus mit Bus und Bahn in Richtung Süden durch. Zurück ging es mit dem Nachtbus vom griechischen Thessaloníki nach Bratislava, wo wir schließlich mit dem Eurocity weiter nach Berlin reisten.
Nordmazedonien: Skopje und Matka-Schlucht
Von Sofia ins nordmazedonische ↠ Skopje ging es diesmal nicht per Nachtzug, sondern mit dem Bus. Während Skopje selbst eher aus Kuriosum auf unserem ersten Balkan-Trip in Erinnerung blieb, gelangst du von Skopje schnell in andere Regionen des Landes sowie in die Nachbarländer. In Nordmazedonien sind jedoch fast ausschließlich Busse das Verkehrsmittel der Wahl. Noch nicht allzu bekannte Naturparadiese lauern in Nordmazedonien übrigens rund um den ↠ Ohridsee oder auch im ↠ Mavrovo-Nationalpark – auch wenn unser Ausflug in letzteren nicht unbedingt von Erfolg gekrönt war.
Griechenland: Thessaloníki und Chalkidikí
Unser erster Balkan-Trip endete in Griechenland. Von ↠ Thessaloníki aus flogen wir zurück nach Berlin, jedoch nicht ohne auf der Halbinsel ↠ Chalkidikí noch einmal zwei Nächte am Mittelmeer zu verbringen und die Reise dort gebührend Revue passieren zu lassen. Knapp drei Wochen lang lernten wir Südosteuropa lieben – und sollten von da an mehrfach zurückkehren.
Balkan-Trip #2: Von Kiew nach Kotor
Mehr noch als unser erster Balkan-Trip war unserer zweites Stelldichein mit Südosteuropa von eindrücklichen Begegnungen geprägt. Das Aufeinandertreffen mit vielen anderen Reisenden trug noch mal ganz andere Facetten zur Reise bei, zum Beispiel bei einer Sightseeingtour mit einem Australier durch Chişinău, auf unseren Wanderungen im Durmitor-Gebirge mit einem Ungarn aus Rumänien – oder der Begegnung mit uns selbst beim Durchstreifen transsilvanischer Hochwiesen in den rumänischen Karpaten.
Zu unserem zweiten Balkan-Trip haben wir übrigens auch ein Video zusammengestellt, das dich in elf Minuten von Kiew nach Kotor reisen lässt.
Ukraine: Von Kiew nach Odessa
Unser zweiter Balkan-Trip begann in der Ukraine und damit ebenfalls außerhalb der Balkanregion. In ↠ Kiew lernten wir Rettichschnaps kennen und flogen an einem Seil hängend über den Dnepr. Weiter ging es mit dem Nachtzug nach ↠ Odessa. Unser Besuch in der “Perle am Schwarzen Meer” war gekennzeichnet von Strandnickerchen, einer klapprigen Riesenradfahrt und mal weniger, mal mehr gutem Essen.
Moldau: Chişinău und Orheiul Vechi
In ↠ Chişinău kamen wir dem Balkan schon näher und übernachteten in einem sehr familiären Hostel, wo wir moldauischen Wein schätzen lernten. Ein wenig zu sehr vielleicht. Auch hier kamen wir mit vielen anderen Reisenden ins Gespräch und unternahmen Touren zum abgeschiedenen Kloster ↠ Orheiul Vechi – erreichbar per Minibus – sowie in der Stadt selbst. Von Odessa aus starteten mehrere Busse nach Moldau. Von Chişinău wiederum reisten weiter im ↠ Nachtzug nach Bukarest.
Rumänien: Bukarest und Karpaten
Unser Aufenthalt in ↠ Bukarest war leider geprägt von ziemlich schweren Mägen, sodass wir die rumänische Kapitale nicht sonderlich schätzen lernen konnten. Von Bukarest aus kannst du weite Teile Rumäniens mit dem Zug bereisen. Unser zweiter Balkan-Trip führte uns so weiter nach ↠ Brașov und ↠ Sibiu am Rande der Karpaten. In Rumänien sollten wir eine ganze Woche bleiben und zu mehreren kleineren und größeren Wanderungen aufbrechen, zum Beispiel in der ↠ Pietra Craiului und zu den ↠ Hochwiesen von Crinţ.
Über Budapest nach Belgrad
Um unseren Balkan-Trip in Montenegro zu beenden, galt es zunächst einen Umweg einzulegen. So zog es uns ein weiteres Mal nach Budapest – erreichbar im Nachtzug ab Sibiu – sowie nach Belgrad, wo wir ebenfalls per Nachtzug anreisten. Die Stippvisiten ergänzten unser Bild beider Städte und ermöglichten uns dort weiter zu machen, wo wir auf unserem ersten Balkan-Trip aufgehört hatten – ganz gemächlich.
Unser Abstecher nach ↠ Budapest war so von jeder Menge Entspannung geprägt: erst Chillen im Wasser, dann Chillen auf dem Wasser. Zum ersten Mal mussten wir sogar altes 1 THING TO DO gegen ein neues eintauschen. ↠ Belgrad entdeckten wir dank Couchsurfing noch einmal aus weniger touristisch geprägter Perspektive neu.
Montenegro: Vom Durmitor an die Küste
Die letzte Woche auf unserem zweiten Balkan-Trip verbrachten wir in Montenegro. Statt mit dem Nachtzug reisten wir dieses Mal mit dem Nachtbus: Von Belgrad aus führte uns dieser nach Žabljak, wo wir zu zwei Wanderungen im ↠ Durmitor-Nationalpark aufbrachen, darunter auch ein “Duell” mit dem ↠ Bobotov Kuk. Von Žabljak aus ging es im Bus weiter ins eher unscheinbare ↠ Podgorica, samt Ausflug zum ↠ Skutarisee sowie ins Küstenstädtchen ↠ Bar.
Ebenfalls im Bus reisten wir schließlich weiter von Podgorica nach ↠ Kotor, wo wir unseren zweiten Balkan-Trip ausklingen ließen. Als Extra gab es noch einen halben Tag in ↠ Dubrovnik (Busse ab Kotor), da unser Rückflug nach Berlin erst von dort startete.
Übrigens: Tipps von individueller Routenplanung bis zum Reisebudget geben wir dir im Überblicksartikel über ↠ Balkan-Reisen im Allgemeinen mit auf den Weg.
Abseits unserer beiden Balkan-Trips reisten wir auch schon nach Slowenien, ein weiteres Mal nach Bulgarien sowie nach ↠ Albanien. Im ↠ Nationalpark Valbonatal zeigte sich uns die Gebirgswelt der Balkanhalbinsel dabei von ihrer bisher schönsten Seite. Schon entdeckt?
Reisen um zu Reisen!
John & Marc
5 Antworten zu “Balkan-Trip: Mit Bus und Bahn durch Südosteuropa”
Ich bin auch schon gespannt auf eure Berichte. Und igitt – Rettichschnaps. Ich esse zwar sehr gerne Rettiche und Radieschen und die sind auch super gesund (regen die Verdauung und den Gallenfluss an :-D) aber als Schnaps kann ich mir das überhaupt gar nicht vorstellen. Aber aus Höflichkeit nimmt man ja so manches in Kauf – auch den Genuss sehr gewöhnungsbedürftiger Getränke. LG
Er schmeckte… interessant! So viel sei schon mal verraten. 🙂
Ihr Lieben,
nicht schlecht! Die ausführlichen Reiseberichte habt ihr hiermit ganz schön clever angeteasert, ich bin sehr, sehr gespannt und neugierig. Aber eine Frage habt ich jetzt schon: Verratet ihr mir, wie euch der Rettichschnaps geschmeckt hat? 🙂
Liebe Grüße
die Alex
Hehe, naja also sagen wir mal so, ich (John) hatte den Geschmack noch den ganzen nächsten Tag im Mund und das gefiel mir gar nicht. 😀
Hallo ihr beiden,
ihr habt ja eine Menge erlebt. Schöne Bilder! Bin gespannt auf die anderen Berichte:)
LG, Monique