Autofahren in Kroatien: Das sind die Unterschiede zu Deutschland
Wer mit dem Auto nach Kroatien reist, sollte sich auf einige Unterschiede im Straßenverkehr einstellen. Auch wenn vieles auf den ersten Blick vertraut wirkt, gibt es wichtige Besonderheiten bei Tempolimits, Mautsystemen und Verkehrsregeln, die deutsche Autofahrer kennen sollten.
1. Tempolimits und Verkehrsregeln
In Kroatien gelten im Vergleich zu Deutschland meist niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzungen:
- Innerorts: 50 km/h
- Außerorts: 90 km/h
- Schnellstraßen: 110 km/h
- Autobahnen: 130 km/h
Für Fahranfänger (unter 24 Jahre) gilt häufig ein Limit von 80 km/h außerorts und 100 km/h auf Autobahnen.
Auch sonst wird in Kroatien strenger kontrolliert: Schon ab 0,5 Promille drohen hohe Bußgelder, und Lichtpflicht am Tag gilt ganzjährig. Das Telefonieren ist nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt, und Warnwesten müssen für alle Insassen vorhanden sein.
2. Mautsystem und digitale Vignette
Im Gegensatz zu Deutschland, wo Autobahnen weitgehend mautfrei sind (außer für Lkw), ist die Autobahnbenutzung in Kroatien kostenpflichtig. Das System funktioniert nach gefahrenen Streckenabschnitten – ähnlich wie in Italien oder Frankreich.
Neu ist jedoch, dass viele Strecken auf ein digitales Vignetten- und Mautsystem umgestellt werden. Statt eines Aufklebers an der Windschutzscheibe kann die digitale Vignette bequem online gekauft und dem Kennzeichen zugeordnet werden.
👉 So funktioniert’s:
- Auf der offiziellen Website oder an Grenzübergängen die gewünschte Vignette (z. B. 7-Tage, 30-Tage, Jahresvignette) auswählen.
- Kennzeichen eingeben – das System speichert den digitalen Nachweis automatisch.
- Bei der Einfahrt auf Autobahnen oder Schnellstraßen wird das Kennzeichen automatisch erkannt.
Die digitale Lösung spart nicht nur Zeit und Papier, sondern schließt auch Verwechslungsfehler aus. Wichtig ist jedoch: Die Vignette muss vor der Nutzung gekauft werden – eine Nachbuchung nach Fahrtantritt kann teuer werden.
3. Mautgebühren und Bezahlung
Die Höhe der Maut hängt von Fahrzeugklasse und Strecke ab. So kostet etwa die Strecke von Zagreb bis Split rund 25 Euro, während kurze Abschnitte nur wenige Euro betragen. Bezahlt werden kann an Mautstationen bar, mit Kreditkarte oder über ein elektronisches ENC-System, das Vielfahrer nutzen, um automatisch durchzufahren.
4. Weitere Unterschiede im Straßenalltag
- Autobahnraststätten: In Kroatien oft einfacher ausgestattet als in Deutschland, aber mit günstigen Preisen.
- Tankstellen: Akzeptieren meist Kreditkarten, teils auch Euro (seit 2023 offizielles Zahlungsmittel).
- Parken: In Städten sind viele Parkzonen gebührenpflichtig. Tickets gibt es oft digital per SMS oder App.
5. Bezahlung der Maut: Bar, Karte oder automatisch
An den Mautstationen kann bar, mit Kreditkarte oder mit einem ENC-Gerät bezahlt werden. Dieses kleine elektronische Kästchen wird an der Windschutzscheibe angebracht und erlaubt Vielfahrern, die Schranken automatisch zu passieren – ähnlich wie Telepass in Italien.
6. Preise und typische Streckenbeispiele
Die Kosten richten sich nach Fahrzeugklasse und Strecke. Für die Fahrt von Zagreb nach Split zahlt man etwa 25 Euro, von Rijeka nach Zadar rund 15 Euro. Kurzstrecken kosten meist zwischen 2 und 5 Euro.
7. Praktische Tipps für Autofahrer im Urlaub
- Tanken: Kreditkarten werden fast überall akzeptiert, Euros sind offizielles Zahlungsmittel.
- Parken: In Städten sind Parkzonen farblich markiert; oft kann per App oder SMS gezahlt werden.
- Raststätten: Etwas einfacher ausgestattet als in Deutschland, dafür meist günstiger.
Autofahren in Kroatien ist angenehm, solange man sich mit den Regeln vertraut macht. Der größte Unterschied zu Deutschland ist das Mautsystem mit digitaler Vignette – ein moderner, unkomplizierter Weg, Autobahnen zu nutzen. Wer seine Reise gut vorbereitet, kann die kroatischen Küstenstraßen sicher und entspannt genießen.