Albanien Strandurlaub

Strandurlaub in Albanien: Griechenland ohne Sirtaki

An Adria und Ionischem Meer gelegen, macht Albanien immer mehr Badegäste auf sich aufmerksam. Kein Wunder: Albanien lockt mit günstigen Preisen und mit Stränden, die auf den ersten Blick Griechenland ähneln. Nach unseren Wanderungen im Norden nutzten auch wir die Gelegenheit, ein paar Tage Strandurlaub in Albanien zu machen. Mit gemischten Erfahrungen. Geschrieben von John & Marc.

Albaniens Strände im Überblick

Die Küste Albaniens misst 373 Kilometer – und damit nur etwas weniger als die Fahrtstrecke zwischen Berlin und Bremen. Im Süden bildet der serpentinenreiche Llogara-Pass die Wasserscheide zwischen Adria und Ionischem Meer. Südlich davon fallen die Hänge des bis zu 2.045 Meter hohen Ceraunischen Gebirge teils imposant ins Meer hinab. Die Kulisse der Strände an der Albanischen Riviera zwischen Dhërmi und Saranda ist entsprechend pittoresk.

Der nördliche Küstenabschnitt zwischen ↠ Montenegro und Vlora ist flacher, jedoch ebenso reich an Stränden. Von Norden nach Süden weisen etwa Velipoja, Shëngjin, Plazhi San Pietro und Vlora teils kilometerlange Sandstrände auf, die stellenweise (noch) kaum touristisch erschlossen scheinen. Der Süden hingegen verzeichnete mit seinen malerischen Buchten in den vergangenen Jahrzehnten einen Bauboom, der den Stränden aus unserer Sicht selten gut getan hat. Hier verbrachten wir unsere Zeit mit Beach Hopping in Dhërmi, Himara, Saranda und Ksamil, über die wir im Folgenden jeweils einige Reisemomente mit dir teilen.

Albanien Strand Borsh
Schnappschuss aus dem Bus auf die langgezogene Bucht von Borsh zwischen Himara und Saranda.

Strandurlaub in Albanien: Strände von Nord nach Süd

Dhërmi: Nebensaison am Traumstrand

“Was wollt ihr denn in Dhërmi?”, fragte uns unser deutscher Hostelbetreiber in ↠ Tirana zum Abschied. Dhërmi sei viel zu touristisch, und wir sollten doch lieber direkt weiter nach Himara fahren. Unsere Unterkunft jedoch hatten wir gerade eben gebucht, und so stand unser Schicksal schon fest: Ab ins touristische Albanien, das bei unseren Wanderungen im ↠ Nationalpark Valbonatal noch recht fern schien.

Unser Tippgeber sollte recht behalten, aber auch nicht. Ende Mai herrscht an den Stränden Albaniens Nebensaison. Wir waren folglich fast die einzigen Urlauber, die am Kieselstrand von Dhërmi in die Fluten sprangen. Was angesichts des türkisblauen Bilderbuchstrandes paradiesisch klingen mag, hatte dennoch seinen Haken. In Form verwaister Strandbars, noch nicht gepflanzter Palmen und permanenter Baugeräusche warf die Hauptsaison wenig reizvolle Schatten voraus. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob wir sie hätten kennenlernen wollen.

Tipp: Von der Hauptstraße in Richtung Himara zweigt ein Pfad in Richtung Gjipe Beach auf. Vielleicht eine Idee für eine Kombination aus Küstenwanderung und Beach Hopping?

Albanien Strand Dhermi
Der Strand von Dhërmi ist touristisch geprägt. Der ursprüngliche Ort befindet sich im Hinterland.

Himara: Zur richtigen Zeit am falschen Strand

Da waren wir also, im gelobten Himara. Nachdem wir uns von Dhërmi aus erfolgreich im Trampen versuchten, war die Sehnsucht groß, in der albanischen Mittagssonne eine Abkühlung an den uns vorab empfohlenen Stränden zu gönnen. Doch an Ort und Stelle zeigte sich uns die albanische Nebensaison von einer anderen Seite. Die Ende Mai wenig lebendige Promenade von Himara wirkte auf eher wie eine Betonwüste. Auch die Bucht selbst fiel deutlich hinter der Küstenlandschaft von Dhërmi zurück.

Wir können nur mutmaßen, dass unser Tippgeber sich bei seiner Empfehlung auf alle anderen Strände bei Himara bezog, nur eben nicht auf den Hauptstrand. Llivadhi heißt ein längerer Strand im Norden, Filikuri und Llaman zwei kleinere Strände im Süden der bedeutendsten Stadt an der albanischen Riviera. Vielleicht hast du ja Lust, dort für uns auf Entdeckungstour zu gehen? Wir freuen uns auf deine hoffentlich besseren Erfahrungen aus Himara.

Albanien Strand Himara
Die Küstenlinie von Himara ist von einigen Bausünden geprägt.

Saranda: Albaniens Tor nach Griechenland

Auch wenn die griechische Minderheit in Saranda schwindet, wirkt Griechenland in Saranda besonders nah. An der Promenade beginnt der Teller Pastitsio zwischen Bars, Souvenirständen und mancher sogenannter Taverne bereits gut zu munden. Und am Horizont grüßt die ewig schöne Silhouette der Insel Korfu.

Sarandas kleine Kieselstrände in Hafennähe sind als Stadtstrände treffend beschrieben. Ohnehin ist die Hafenstadt eher als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung geeignet, nach Ksamil, Butrint oder ↠ Gjirokaster. Etwas naiv machten wir uns dennoch auf die Suche nach einem Stück Traumstrand nur für uns. Die Küste aber wird in Richtung Westen eher felsiger, dreckiger, rauher. Doch irgendwie gefiel uns diese Seite Sarandas sogar besser. Vielleicht auch, weil die Sonne dort noch ein bisschen schöner im Mittelmeer verschwindet.

Ksamil: Strandurlaub mit Sardinenfeeling

Das Beste zum Schluss? Mit zu hohen Erwartungen reisten wir von Saranda weiter nach Ksamil. Türkisblaue Buchten mit hellen Sandstränden, das Paradies auf Albanisch. Kein Wunder, dass wir nur enttäuscht werden konnten. Nebensaison? Von wegen. Die meisten der in der Theorie traumhaften Strände waren bereits Ende Mai proppenvoll. Auch hier möchten wir uns gar nicht vorstellen, wie sie in der Hauptsaison aussehen. Und da haben wir noch gar nicht vom wild bebauten Hinterland gesprochen.

Ähnlich wie in Saranda versuchten wir uns auch in Ksamil an der Flucht. Einmal zu Wasser, indem wir auf die Ksamil vorgelagerten Kleinstinseln schwammen. Das andere Mal auf zwei Beinen, als wir die felsige Küste in Richtung der hier nur zwei Kilometer entfernten Insel Korfu entlang kraxelten. Wieder hofften wir, die eine Badestelle zu finden, die uns im Süden Albaniens träumen lässt. Wieder vergebens: In Ksamil ist der Pauschaltourismus angekommen. Das hat ja auch wieder was von Griechenland.

Albanien Strand Ksamil
In Ksamil scheint die touristische Entwicklung Albaniens am weitesten fortgeschritten. Mit allen Konsequenzen.

Strandurlaub in Albanien: Unser Fazit

Nicht nur zwischen den Zeilen wirst du bereits bemerkt haben, dass wir – ganz im Unterschied zum gebirgigen Norden – mit dem Süden Albaniens nicht vollends warm wurden. Wie bereits in unserem einleitenden ↠ Albanien-Reisebericht beschrieben, liegt dies auch daran, dass du in Albanien – insbesondere ohne eigenes Auto, das dich an entlegenere Ecken bringt – vor allem eins mitbringen solltest: Zeit.

Ohne Zeit im Gepäck kann das Albanien den Vergleich mit Griechenland nur verlieren. Während Griechenland mit so viel Sehnsucht, Sirtaki und Souvlaki aufgeladen ist, fehlt es Albanien an derlei positiv besetzten Stereotypen – leider. Oder anders gesagt: Wo du in Griechenland ganz automatisch mit Bouzouki-Klängen im Ohr den Sonnenuntergang genießt, gilt es die albanische Melodie erst für dich zu entdecken.

Wir hatten diese Zeit diesmal nicht. Wir hätten sie gerne gehabt. Und deshalb lautet unser 1 THING TO DO für die Strände Albaniens diesmal kurz und knapp: Nimm dir Zeit, den Süden des Landes für dich zu entdecken. Oder lass es im Zweifel lieber sein und konzentriere dich auf den Norden.

Tipp: Gen Ende unseres Reisevideos aus dem kleinen Balkanstaat findest du ein paar unserer Reisemomente von den Stränden Albaniens wieder. Schon entdeckt? 

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Was die Strände in Südosteuropa betrifft, bleiben wir für Erste also beim griechischen Original. Und wo wir schon die ganze Zeit über Griechenland sprechen: Kennst du schon die Halbinsel ↠ Pilion? Diese ist ebenfalls ein beliebtes Ziel unter Einheimischen und hierzulande kaum bekannt. In der Nebensaison ein Traumziel für blauweiße Fantasien.

Reisen um zu reisen!
John & Marc

Albanien Strand

Veröffentlicht oder inhaltlich überarbeitet am:


10 Antworten zu “Strandurlaub in Albanien: Griechenland ohne Sirtaki”

  1. Vor 10 Jahren waren wir als erstes in durres. Es gab kein Autobahn, von der Grenze bis durres haben wir 8 stunde gebraucht. Wunderschönen aber megalangen Weg über kleine Ortschaften ..damals war es noch sehr schön und nicht so turistisch überlaufen. Dann kam saranda, wo auch jedes Jahr mehr Hotels uns empfangen haben. Danach ksamil, dieses Jahr war es shengjin. Shkodra und Berat sind einen Besuch Wert, genauso wie fush kruja. Ich liebe Albanien.

  2. Da hätten sich die Autoren des Textes sich mal. Besser früher informiert alsnsie nach Albanien gefahren sind bzw. In den Süden. Ich selbst komme aus Albanien und kann mich gar nicht mit dem Geschilderten identifizieren. Leider sehr schlechter Bericht, der einfach nur oberflächlich ist und überhaupt nichts von Albanien Preis gibt. Sehr schlecht! Nächstes Mal bitte nehmt auch auch Zeit zu recherchieren und nicht nur die billigen Klischees aufzuzählen

    • Hallo Maria,

      danke für deinen Kommentar! Wir informieren uns in aller Regel vorab kaum über unsere Reiseziele und lassen uns vor Ort treiben. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Albanien kein Reiseziel ist, wo das empfehlenswert ist. Insbesondere ohne eigenes Auto.

      Liebe Grüße
      John & Marc

      • Kann ich ehrlich gesagt auch nicht verstehen. War sowohl im letzten als auch in diesem Jahr in Albanien. Letztes Jahr sind wir in der Woche in der wir da waren nur mit dem Bus umhergefahren und es war traumhaft. Sowohl von der Natur und den Menschen als auch vom Essen.
        Ksamil soll auf eurem Foto überfüllt sein? Da stehen doch fast nur Liegen rum. Da ward ihr noch nicht an wirklich überfüllten Stränden wie zb . in Kroatien…. .
        Ich habe Albanien lieben gelernt. Eines meiner absoluten Lieblingsländer… .

        • Hallo Angie,

          danke für den Kommentar! Im Artikel geht es ja nur um Strände im Süden Albaniens. Den Norden etwa haben wir sehr, sehr genossen. Auch Tirana konnten wir etwas abgewinnen, dazu gibt es aber jeweils eigene Artikel.

          Die Urlaubsregionen im Süden haben uns einfach nicht abgeholt. Wir würden uns deshalb beim nächsten Mal wohl noch mehr aufs Landesinnere fokussieren und die Küste auslassen. Auf dem Foto aus Ksamil gibt es viele freie Liegen, ja, aber es spricht dennoch eine deutliche Sprache, wie touristisch es zugeht. Viele gaukeln einem vor, dass die Strände Albaniens fast noch unentdeckt sind, aber so ist es nun mal ja nicht. Und wie gesagt waren wir Ende Mai da.

          In Kroatien können wir übrigens ein paar Tage Gradac in der Nebensaison empfehlen! Aber mehr Strand kennen wir dort in der Tat nicht. Außer ein paar Kindheitserinnerungen. 🙂

          Liebe Grüße
          John & Marc

  3. Leider ist Albanien im Sommer gar nicht zu empfehlen, restlos überfüllt, Stau ohne Ende und mittlerweile ist schon alles zu betoniert. Der Müll häuft sich überall, da funktioniert leider nichts. Für die Strecke Saranda – Tirana ca. 270 km haben wir 8 Stunden gebraucht. Nein danke, dafür ist es dann doch zu teuer.

    • Danke für deinen Kommentar, liebe Elisabeth! Zum Preisniveau hatten wir gar nichts geschrieben, in der Tat kam uns Albanien verglichen mit anderen Ländern in Südosteuropa teurer vor, aber noch immer relativ günstig, zumindest aus mitteleuropäischer Sicht. Bezüglich des Müllproblems sind wir aber guter Hoffnung, dass Albanien hier bald Fortschritte machen wird.

      Liebe Grüße
      John & Marc

  4. Na, jetzt finde ich es gleich ein bisschen weniger schade, dass wir bei unserem Kroatien/Montenegro-Trip nicht genug Zeit hatten, um runter nach Albanien zu fahren. Hatte auch generell das Gefühl, dass das eher ein Ziel für die “Eurotrip”-Amerikaner ist, die von Kotor weiter runterfahren.

    • Hallo Ines,

      die “Eurotrip”-Australier nicht vergessen. 😉

      Für einen Abstecher in einem regulärem Urlaub mit begrenzter Zeit würden wir Albanien auch nicht empfehlen. Von Montenegro kommend ist der Weg ins Gebirge recht weit, optisch ähnliche Strände wie in Nordalbanien gibt es bei Ulcinj und der Skutarisee ist auch auf montenegrinischer Seite landschaftlich schöner.

      Liebe Grüße
      John & Marc

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